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FOR I KNOW THAT THOU WILT BRING ME TO DEATH and to the house appointed for all living 2007
MATERIALS:
wood, canvas, bubblewrap, sound, paintings
size variable
EXHIBITION:
FOR I KNOW THAT THOU WILT BRING ME TO DEATH
Academy of Fine Arts, Vienna, A
"Ich war Zeuge, auf welche Weise die Menschengestalt in all ihrer Schönheit herabgewürdigt, verwüstet und zu einem Haufen Unrat gemacht wird. Ich sah zu, wie die Verwüstung des Todes mehr und mehr nach des Lebens blühendem Antlitz griff, und gewahrte, wie sich das Gewürm in Aug und Gehirn einnistete, um nach Gebühr dies fleischerne Erbe anzutreten."
(Mary Shelly, Frankenstein)
Schon beim Betreten der Akademie wird man mit der Installation von Daniel Domig konfrontiert. Man hört zunächst ein nicht zu bestimmendes kontinuierliches Ein- und ausatmen. nähern wir uns der aula wird schließlich die Installation sichtbar. Wir befinden uns vor einem riesigen ausgestreckten Körper, gebaut aus Materialien, die der Künstler für seine Arbeit verwendet. Das Gerüst, des am Boden ausgestreckten Körpers, besteht aus zusammengesteckten Keilrahmen; arme und Beine sind mit langen ungrundierten Leinwandbahnen überzogen. Torso und das Kopfende sind freigelassen, so kann der Besucher durch diesen freigelegten Teil des Körpers gehen und ihn inspizieren. Im Inneren befinden sich alte in Luftpolsterfolie zusammengerollte arbeiten und Abbildungen ebendieser aus alten Präsentationsmappen, welche die inneren Organe und den Herzkreislauf symbolisieren. schließlich ist dann noch das Gehirn, in diesem Fall ein abspielgerät mit den dazugehörigen Boxen, aus dem die Atemgeräusche, welche mit einem Stethoskop aufgenommen wurden, klingen. Ausgangspunkt der Installation war die Auseinandersetzung mit dem Kunstschaffen an sich, mit Fokus auf die Zeit in der Akademie und mit den Themen und Motiven seiner Kunst. Die klassizistische Aula mit ihrer Säulengalerie bot dafür die perfekte Kulisse. Hier liegt der Körper, platziert wie der vitruvianische Mann, in einem platonischen Körper. Doch wird dieser Körper nicht idealisierend dargestellt, sondern liegt mit abgewinkelt ausgestreckten armen, sodass einem der Weg durch den Raum nur durch das Innere des sezierten Kunstwerks selbst ermöglicht wird.
Daniel Domig versteht sich vor allem als Maler, wobei er das Medium der Malerei in alle möglichen Richtungen ausdehnt und erweitert. so dienen ihm Zeichnung, Fotografie und Installation als konstruktive Bereicherungen in der ständigen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Malerei.
Der Mensch in Kommunikation mit seiner Umgebung und das Leben als Prozess sind zentrale Themen in der Kunst von Daniel Domig. So ist die Entstehung der Bilder sehr langwierig und ein wichtiger Teil ihres Lebens, Motive aus verschiedensten Bereichen werden zitiert, gemalt, übermalt, collagiert und ausgelöscht. Diese Bilder wiederum werden weiterverarbeitet, etwa zu einem Haus, oder wie hier zu dem Innenleben seines Kunstkörpers. seine Kunst ist deswegen nie definitiv sondern befindet sich im ständigen Wandel und das ausgestellte kann häufig nur eine Möglichkeit eines Zustandes von Vielen bedeuten, das zu einem späteren Zeitpunkt seziert wird und in verschiedenen anderen Formen wieder auftritt.
Karol Winiarczyk Illoldi D.L.
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